Mai 8, 2020
Die Möglichkeiten, die CO2-Emissionen eines Transports signifikant zu senken, sind nach wie vor sehr begrenzt. Die größten Effekte verspricht der Einsatz alternativer Antriebstechnologien. Stand heute ist jedoch festzuhalten: die wenigsten sind tatsächlich praxistauglich. Eine Ausnahme sind Fahrzeuge, die mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Diese versprechen gegenüber konventionellen Diesel-Lkw einen mindestens zehn Prozent niedrigeren CO2-Ausstoß, 35 Prozent weniger Luftschadstoffe, 95 Prozent niedrigere Feinstaubwerte und nur halb so hohe Lärmemissionen. Auf der anderen Seite stehen LNG-Motoren modernen Diesel-Aggregaten in puncto Leistung und Reichweite in nichts nach. Deshalb haben wir schon 2018 gemeinsam mit Lidl Schweiz das Projekt „LNG – Brücke in die Zukunft“ gestartet. Dafür war die Förderung dieser Antriebstechnologie durch Zuschüsse, Steuererleichterungen und Mautbefreiung eine elementare Voraussetzung. „Denn bei einer reinen Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung und unter Berücksichtigung der üblichen Haltedauern im Fernverkehr von drei bis vier Jahren schneidet der LNG-Lkw trotz des günstigeren Erdgas-Preises nach wie vor schlechter ab als ein Diesel-Lkw“, erklärt unser Geschäftsführer Peter Krummen. Grund hierfür ist in erster Linie der höhere Anschaffungspreis.
Eine andere Hürde, die es für uns in diesem Zusammenhang zu nehmen galt, war die schlechte Versorgung mit Flüssigerdgas: 2018 gab es in der ganzen Eidgenossenschaft keine öffentliche Tankstelle. Um dieses Problem zu beheben und die Betankung der Fahrzeuge flächendeckend zu ermöglichen, haben wir seit 2019 ein eigenes Tankstellennetz errichtet. Inzwischen können unsere aber auch externe Fahrer ihre LNG-Lastwagen in Weinfelden am Bodensee, in Sévaz im Kanton Freiburg und in Egerkingen nahe den Autobahnen 1, 2 und 5 mit Flüssigerdgas betanken. Bei Reichweiten bis zu 1600 Kilometer ist der Einsatz von LNG-Lkw damit ohne Einschränkung schweizweit möglich. „Und wir rechnen damit, dass die Zahl der Tankstellen für LNG in der Schweiz – aber auch in Deutschland – weiter wächst, wenn auch andere Logistiker verstärkt auf diese Technologie setzen“, sagt unser Geschäftsführer.
Die Erfahrungen, die wir im Rahmen unseres LNG-Projekts mit Lidl Schweiz sammeln konnten, zeigen jedenfalls, dass auch in der Transportbranche Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können. Das drückt sich auch in Zahlen aus. So zählt unser Fuhrpark inzwischen bereits 19 LNG-Fahrzeuge und soll noch in diesem Jahr um weitere acht aufgestockt werden. „Die Nutzung von Flüssigerdgas ist heute das zentrale Element unserer Green-Logistics-Strategie“, sagt Krummen.