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Neuer Auflieger für mehr Versorgungssicherheit

November 20, 2020

Wer neue Wege geht, muss damit rechnen, auf Hindernisse zu stossen. Insofern waren wir uns der Herausforderungen durchaus bewusst, als wir uns 2018 gemeinsam mit Lidl Schweiz entschlossen, ein Pilotprojekt zur Senkung des transportbedingten CO2-Ausstosses mittels flüssigerdgasbetriebener Lkw zu initiieren. Das drängendste Problem, mit dem wir im Zuge dessen konfrontiert waren, war die fehlende Tankstellen-Infrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) in der Schweiz. Gelöst haben wir es, indem wir an strategischen Punkten selbst LNG-Tankstellen errichtet haben. Um wiederum deren Versorgung sicherzustellen, haben wir nun einen eigenen LNG-Auflieger angeschafft.

Unsere LNG-Flotte zählt mittlerweile rund 30 Fahrzeuge. Voraussetzung, um diese flächendeckend und damit wirtschaftlich einsetzen zu können, ist die Verfügbarkeit von LNG entlang der wichtigsten Verkehrsrouten der Schweiz“, erklärt unser Geschäftsführer Peter Krummen. Da aber weder die grossen Energiekonzerne noch die Tankstellenbetreiber Interesse bekundeten, in dieses Geschäftsfeld zu investieren, blieb uns nichts anderes übrig, als selbst in die Bresche zu springen. Also schufen wir zunächst in Weinfelden und Sévaz Möglichkeiten, unsere Fahrzeuge mit Flüssigerdgas zu betanken. Im Winter kommenden Jahres soll in Egerkingen die dritte Tankstelle für LNG in Betrieb gehen. „Dann haben wir die Region Mittelland, die an der Kreuzung der wichtigen Verkehrsachsen Ost-West A1 und Nord-Süd A2 liegt, vollständig erschlossen“, so Peter Krummen.

Die Anschaffung eines eigenen LNG-Aufliegers zur Belieferung der Tankstellen war da nur die logische Konsequenz. „Für einen Transportunternehmer liegt es einfach nahe, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Zumal dies unsere Versorgungssicherheit erheblich erhöht“, sagt Krummen.

Allein mit dem Kauf des 19,5 Tonnen LNG fassenden Sattelaufliegers des spanischen Herstellers Vakuum war es allerdings nicht getan. Der Umgang mit Flüssigerdgas erfordert nicht nur Spezialequipment, sondern auch besonders geschultes Fahrpersonal. Unter anderem benötigen die Chauffeure einen Gefahrgutführerschein (ADR) der Klasse 2, um den minus 155 Grad kalten Treibstoff transportieren zu dürfen. Darüber hinaus erfordert das Handling von LNG viel Erfahrung. Um diese zu sammeln, war einer unserer Fahrer eigens drei Wochen zu einem „Training on the job“ beim Auflieger-Hersteller in Spanien. Zurück in der Schweiz soll er das erworbene Fachwissen an ausgewählte Fahrer-Kollegen weitergeben. „Auf diese Weise wollen wir Engpässe in der Disposition unseres neuen Aufliegers von vornherein ausschliessen“, sagt Krummen.

Fachwissen und Erfahrung allein reichen als Qualifikation für die Arbeit mit dem neuen Auflieger allerdings nicht. Was es darüber hinaus noch braucht, ist Geduld. Denn jeder Tankvorgang dauert – abhängig von den Wartezeiten beim Lieferanten – zwei bis drei Stunden. Bei der Entladung zieht pro Tankstelle eine weitere knappe Stunde ins Land.

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