Mai 23, 2020
Der Entscheid des deutschen Bundestags aus der vergangenen Woche, die Mautbefreiung für LNG-Lkw bis Ende 2023 zu verlängern, ist fraglos ein Schritt in die richtige Richtung und ein wichtiges Signal – sowohl für unsere Branche als auch für die Herstellerindustrie. Zumindest für die kommenden drei Jahre besteht für die Brückentechnologie LNG nun Planungssicherheit. Die dringend erforderliche Investitionsbereitschaft in diese Technik dürfte somit steigen. „Vor diesem Hintergrund werden auch wir unseren LNG-Fuhrpark, der aktuell 19 Fahrzeuge umfasst, vergrössern. Geplant ist, noch in diesem Jahr acht zusätzliche LNG-Lkw in Dienst zu stellen“, erklärt unser Geschäftsführer Peter Krummen.
Zufriedenstellend beantwortet ist die Frage damit allerdings keineswegs, wie die Logistik die künftigen, absehbar höheren Ansprüche an den Klimaschutz wird erfüllen können. Denn für das Erreichen strengerer Klimaziele ist die Angebotspalette emissionsarmer und gleichzeitig marktfähiger Nutzfahrzeuge nach wie vor viel zu klein. Umso wichtiger ist es, jetzt die Weichen für die Zeit nach der Corona-Krise zu stellen. Statt fortgesetzter, häufig ideologisch geprägter Diskussionen müssen Wachstums- und Konjunkturimpulse für die Logistikwirtschaft gesetzt und mit richtigen Anreizen die Verkehrswende beschleunigt werden. Die Forderung der Speditions-, Transport- und Logistikverbände nach verbindlichen Perspektiven, Definitionen und Wegmarken für die künftige Entwicklung, unterstützen wir daher voll und ganz. Für die Post-Corona-Zeit bedarf es schon bald verbindlicher Signale, welche emissionsarme Technologie den Diesel-Lkw ablöst. „Nur so können wir unserem Versorgungsauftrag für Industrie, Handel und Bevölkerung einerseits und dem Klimaschutz andererseits in den nächsten zehn Jahren gerecht werden“, sagt Peter Krummen.
Damit einhergehend muss ausserdem darauf hingewirkt werden, dass logistische Dienstleistungen künftig gesellschaftlich mehr wertgeschätzt werden. Versandkostenfreie Bestellungen im Internet sind in diesem Zusammenhang das grundsätzlich falsche Signal. Der Verbraucher muss begreifen, dass die Logistik fester Bestandteil der Wertschöpfungskette ist und nicht zum Nulltarif zu haben ist. „Dass unsere Leistungen systemrelevant sind, haben die vergangenen Wochen und Monate unmissverständlich gezeigt. Jetzt gilt es, diese Erkenntnis in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern“, so Krummen.